AHK Italien wählt Picech zum Präsidenten: „Gemeinsame Produktion zwischen Italien und Deutschland stärken“
Die deutsch-italienische Handelskammer AHK Italien hat einen neuen Präsidenten gewählt. Während der Generalversammlung, die am 9. Juni über Live-Streaming abgehalten wurde, wurde der 53-jährige Claudio Giovanni Picech zum neuen Vorsitzenden der Kammer ernannt.
Picech war schon zuvor Mitglied in Verwaltungsrat. Hauptberuflich ist er als Präsident und Geschäftsführer für die Zone Südeuropa der Siemens S.p.A. tätig und dabei für die Länder Italien, Griechenland und Malta zuständig. Picech folgt demnach Gerhard Dambach, der die Geschicke der AHK in den Jahren zuvor geleitet hat, und bleibt nach seiner Wahl bis 2023 im Amt.
Stärkung der Beziehungen zwischen den Ökosystemen
„Die Zusammenarbeit und der Erfahrungsaustausch zwischen Italien und Deutschland stellen ein enormes Potenzial für die Entwicklung der Wirtschaft nicht nur der beiden Länder, sondern Europas insgesamt dar. Dieses Potenzial gilt es herauszuarbeiten und zu nutzen, insbesondere in einer Zeit wie dieser, in der die Einheit – frei von Stereotypen – der einzige Weg ist, um wieder auf den richtigen Weg zu kommen“, erklärt Picech nach seiner Wahl.
Die AHK Italien spielt eine grundlegende Rolle bei der Verbindung und Zusammenführung der italienischen und deutschen Wirtschaftsrealität. „Mein Engagement wird darin bestehen, zur Stärkung dieser Beziehung beizutragen, indem ich eine noch engere Zusammenarbeit in das, was wir gemeinsame Produktion nennen, zwischen zwei großen Ländern fördere“, erklärt der neu gewählte Vorsitzende abschließend. Im Auftrag des deutschen Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie fördert sie stabile Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und Italien. Sie gilt als die offizielle Vertretung der deutschen Wirtschaft in Italien und unterstützt Unternehmen bei ihrem Internationalisierungsprozess.
Schwieriger Moment für Picech
Dabei konnte Picech sich wohl kaum einen schwierigeren Moment aussuchen, dieses neue Amt anzutreten. Nach der Coronakrise und der damit einhergehenden Brachlegung der Wirtschaft gilt es nun, den Neustart anzutreiben und die Beziehungen der beiden Länder auf wirtschaftlicher Ebene zu festigen. Eine schwierige Aufgabe eingedenk dessen, dass gerade zwischen Deutschland und Italien aufgrund der EU-weiten Maßnahmen zur Unterstützung der Mitgliedsstaaten eine Zeit lang dicke Luft herrschte.
Doch genau darin liegt einer der Schwerpunkt im Aufgabenbereich des Präsidenten. Die AHK hat sich selbst zum Ziel erklärt, die Notwendigkeit einer EU-Industriepolitik zur Beschleunigung der wirtschaftlichen Erholung hervorzuheben. Außerdem wurde von der Kammer 2015 die Tochtergesellschaft Dual.Concept gegründet, um ein duales Ausbildungskonzept nach deutschem Vorbild auch in Italien salonfähig zu machen.