Seniorenheime: Besuche wieder möglich
Seit 24. Februar hatten Familienangehörige und Freunde keine Möglichkeit, die Bewohner von Altersheimen zu besuchen, da sie aufgrund der Notsituation rund um Covid-19 für die Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich waren. Nun gibt es eine Kehrtwende: Landesrätin Waltraud Deeg hat heute, Dienstag, 9. Juni, angekündigt, dass Besuche ab morgen unter gewissen Voraussetzungen wieder gestattet sind.
“Wir sind uns der großen Verantwortung bewusst, wissen jedoch auch um die enorme emotionale Bedeutung des Kontakts zu Familienangehörigen und Bekannten. Die niedrigen Infektionszahlen bestärken uns und weil wir die Entwicklungen im Blick haben, gehen wir als erste auf dem Staatsgebiet über zu einer schrittweisen Öffnung der Seniorenwohnheime und der Wohnheime für Menschen mit Behinderung”, erklärt Deeg nach dem Beschluss der Landesregierung.
Besuche nach Vorbereitungen wieder möglich
Schon vor vier Tagen waren erste Berichte im Umlauf, wonach heute eine Entscheidung bezüglich der Wiedereröffnung getroffen werden sollte. Und tatsächlich hat die Landesregierung entschieden, dass Besuche wieder gestattet sind, sollten die Heime entsprechende Sicherheitsvorkehrungen getroffen haben.
Voraussetzung dafür sind nach wie vor die Einhaltung der Schutz- und Hygienemaßnahmen. Außerdem müssen die Seniorenheime vorweisen können, dass es seit zwei Wochen keine Neuinfektion in den eigenen Wänden gab.
Senioren komplett isoliert
Für viele Bewohner kehrt somit die so wichtige Normalität wieder ein. Da gerade Seniorenheime italienweit zu den größten Infektionsherden gehörten, wurden sie monatelang abgeriegelt, um die Verbreitung unter den Bewohnern einzudämmen. Als Kollateralschaden wurde dabei in Kauf genommen, dass der für Senioren so wichtige soziale Umgang mit ihren Angehörigen komplett ausgesetzt wurde.
Zwar gab es durchaus Lösungen – wie Besucherräume in Containern von der Firma Niederstätter – die Personen die Möglichkeit gegeben hätten, Freunde und Verwandte zu besuchen – doch nicht alle Seniorenheime haben darauf zurückgegriffen; wohl in der Hoffnung, dass aufgrund des Neustarts des öffentlichen Lebens in Südtirol auch die Heime nicht allzu weit von einer Wiedereröffnung entfernt waren.